Bio-Tee und Kaffee

Lebensmittelreport Kaffee. Altbackene Weisheiten und Alternativen

Lebensmittelreport Kaffee. Altbackene Weisheiten und Alternativen

580.000 Tonnen Rohkaffee werden alljährlich in Deutschland verbraucht. Das heißt umgerechnet, dass pro Kopf über sieben Kilogramm Kaffee jährlich verbraucht werden. Pro Person ergibt das 162 Liter Kaffee im Jahr. Diese statistischen Kennwerte zeigen auch an: Deutschland ist die Nation der Kaffeevieltrinker – und zwar gemeinsam mit den Österreichern, Schweizern und Skandinaviern, die jährlich noch mehr schwarze Brühe trinken.

Allein schon die bloße Kaffeebohne versprüht einen betörenden Duft und ein frisch aufgebrühter Kaffee gehört für die meisten zu einem guten Morgen dazu!

Weisheiten rund um die Tasse Kaffee

Der Kaffee scheint für viele gesundheitsbewusste Menschen der erklärte Feind zu sein, dabei stimmen doch die allermeisten Mythen über das schwarze Gebräu gar nicht. So heißt es hier: Kaffee macht nicht süchtig oder beeinträchtigt gar die Manneskraft. Stimmt nämlich beides nicht. Dass überhöhter Kaffeekonsum das Einschlafen erschweren kann oder gar nervös mache, scheint hingegen bestätigt. Ein wahres Gesundheitselixier ist der Kaffee bei Kopfschmerzen. Gegen Sodbrennen hilft er indes nicht.
Eine wahre Lobeshymne auf den Kaffee hat die Redaktion von EatSmarter in der Ausgabe 6/2017 gesungen. Warum zeigt sich an diesen Faktoren:

  • Kaffee gegen Brustkrebs. Koffein unterdrückt die Vermehrung von Zellen – auch von Krebszellen. Auch das Risiko einer Wiedererkrankung sinke um 50 Prozent.
  • Kaffee wirkt antidepressiv. Eine Versuchsreihe, die genau dieses Ergebnis hatte, lässt sich vergleichsweise schnell erklären, denn: Koffein blockiert den Adenosin-Rezeptor. Und an eben dieser Stelle im Gehirn wird sonst Stress ausgelöst.
  • Kaffee wirkt nicht dehydrierend. Ein Mythos, der sich mächtig lange gehalten hat, ist nun widerlegt. Eine Studie einer englischen Universität zeigte, dass gerade die Menschen, die an Kaffee gewöhnt sind, die in dieser Form eingenommene Flüssigkeit durchaus zur Deckelung ihres Tagesbedarfs nutzen können.
  • Kaffee wirkt sich positiv auf die grauen Gehirnzellen aus. Eine Probandengruppe der Universität in Baltimore zeigte mit Koffeintabletten im Blut eine deutlich bessere Konzentrationsfähigkeit.
  • Kaffee wirkt sich positiv auf die sportliche Fitness aus. Eine Studie der Universität von Sao Paulo ergab: Die Sportler mit dem höchsten Kaffeekonsum hatten die besten Sportergebnisse.
  • Kaffeetrinker leben länger. Das Sterberisiko sinke mit zwei zusätzlichen Tassen Kaffee bei über 45-Jährigen um 30 Prozent.

Weitere Faktoren rund ums Thema Kaffee und Gesundheit liefert EatSmarter in diesem Beitrag. Mit Blick auf die doch recht lange Liste an positiven Eigenschaften des schwarzen Heißgetränks, darf Kaffee durchaus aus seinem Schattendasein hervortreten. Um nicht nur der Gesundheit etwas Gutes zu tun, sondern auch echten Kaffeegenus zu erleben, gibt es im Übrigen ganz verschiedene technische Optionen. Während Pad- und Kapselmaschinen bei vielen umstritten sind, erfreuen sich Kaffeevollautomaten wachsender Beliebtheit. Einen Vergleich aller drei Technik-Varianten gibt es in diesem Gerätevergleich.

Alternativen zu Kaffee

Matcha Latte, Guarana und Mate-Tee werden ganz häufig als die erklärten Alternativen zum Wachmacher Kaffee gehandelt. Doch auch andere Getränke kämpfen sich vor in die Liste der Wachmacher. Aus Ingwer, Zitrone, Honig (oder Agavensirup) und Mineralwasser lässt sich gesunde Ingwer-Limonade zaubern. Auch in Milch gelöste Trinkschokolade hat den Kaffee-Effekt, fördert die Durchblutung des Gehirns und optimiert das Konzentrationsvermögen. Aktuell im Trend liegt auch der Weizengras-Smoothie als gesunder Wachmacher. Aus Mango, Banane, Spinat, Zitronensaft, Weizengraspulver und Kokospulver wird der Smoothie angerührt.
Neben diesen Wachmacher-Getränken gibt es auch eine Reihe an Lebensmitteln, die denselben Effekt haben. Saure Früchte wie etwa Orangen, Grapefruits und Zitronen warten mit einem hohen Vitamin C-Gehalt auf und haben einen anregenden Effekt auf den Körper. Diese Früchte machen munter, stärken die Abwehr und helfen bei der Eisenaufnahme. In vielen Schokoladensorten ist Koffein enthalten. Auch das dem Koffein ähnliche Theobromin ist in Schokolade enthalten. Tipp: Je dunkler die Schokolade ist, desto mehr Koffein und Theobromin beinhaltet die süße Nascherei. Treffen diese beiden Inhaltsstoffe auf Serotonin und Dopamin, wirkt sich diese Kombination anregend auf den Menschen aus.
Einen schnellen Energieschub verspricht hingegen der Honig. Zwar steigt der Blutzuckerspiegel rasch an, allerdings fällt dieser auch genauso schnell wieder. Der Hunger kehrt zurück und der Organismus ermüdet. Länger anhaltend ist die Energie, die durch das Getreide Hafer zugeführt wird. Der Ballast-Anteil dieser Getreideform ist hoch, die Kohlenhydrate sind komplex. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr nur langsam ansteigt – und sich auch länger hält. Ähnlich positiv wie komplexe Kohlenhydrate wirken sich auch eiweißreiche Lebensmittel aus. Eier, Fleisch, Fisch, Nüsse und Käse (Molkereiprodukte) haben eine fast schon belebende Wirkung. Auch das stimulierende Glückshormon Dopamin wird aktiviert.

Mit Blick auf die lange Liste an Lebensmitteln sind vor allem Milchprodukte dazu geeignet, die Wirkung von Kaffee zu imitieren. Dazu zählen neben Käse auch Fisch, Fleisch, Eier und Nüsse.

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